Ludwigsfelde gegen Empor Potsdam

Anlässlich der zehnten Runde in der Regionalliga West waren heute unsere Schachfreunde vom SC Empor Potsdam III zu Gast beim Ludwigsfelder Schachclub.

Empor Potsdam trat in ähnlich starker Besetzung an wie wir und das sollte sich letztlich auch im Ergebnis widerspiegeln: Siege, Niederlagen und Remis waren am Ende so gleichverteilt, wie das bei 8 Spielen eben möglich ist.

Figuren fehlen, Stellungen bröckeln

Es begann eigentlich zunächst ganz unscheinbar. Die erste Partie, die zu Ende ging, war die von Kurt: In einem ausgeglichenen Endspiel mit jeweils 2 Springern und 6 Bauern bot sein junger Gegner remis.

An den anderen Brettern stand es zu dieser Zeit mal so, mal so: Bei René fehlte nach einem Rechenfehler schon früh eine Leichtfigur, bei Michel sah es nach einer geschlossenen Stellung aus mit wenig Ideen für beide Seiten. Wolfgangs Stellung fiel gerade in sich zusammen, da die Figuren des Gegners deutlich aktiver standen – die Partie gab er kurze Zeit später dann auf.

Am Nebenbrett hatte Reiko dafür selber die aktivere Stellung mit einem Turm auf der sechsten Reihe – sein Gegner hatte aber ausreichend Gegenspiel, um die Stellung zu verteidigen. Bei Ralf zeichneten sich ein paar Schwierigkeiten mit seiner Figurenentwicklung ab, aber bislang nichts Kritisches. Frank spielte gewohnt solide und konzentriert und schien alles im Griff zu haben.

Phase der Konsolidierung

Die Situation besserte sich dann zunächst. Frank gewann seine Partie mit einem Mehrbauern in einem Bauernendspiel und konnte den Punktestand damit ausgleichen. Bei Michel, der das erste Remisangebot noch abgelehnt hatte, hatten sich inzwischen auch die restlichen Bauern ineinander verkeilt. Nichts ging mehr – folgerichtig trennte man sich am 4. Brett remis. Auch Ralf konnte ins Unentschieden abwickeln, sodass es nach Mannschaftspunkten nun 2,5:2,5 stand.

In meiner Partie war meine Stellung lange Zeit zwar solide, aber etwas passiv, da ich meine Figuren nicht ohne Weiteres entwickeln konnte. Ich hatte jedoch einen Matchplan im Blick und konnte diesen auch umsetzen: Nach Abwicklung aller Komplikationen konnte ich meine Figurenstellung endgültig konsolidieren und hatte nun sogar die aktivere Stellung und das etwas bessere Endspiel. Kurz darauf gelang mir ein taktischer Einschlag, der den wichtigen d-Bauern gewann. Das daraus resultierende Turmendspiel war dank meines gedeckten d-Freibauern dann gewonnen.

René hatte währenddessen zwar wacker gekämpft und alles versucht, aber eine Leichtfigur weniger ist auf dem Level einfach zuviel. Nach Punkten stand es somit nun 3,5:3,5 und die letzte noch offene Partie unseres Mannschaftsleiters Reiko musste die Entscheidung bringen.

Erst kein Glück, dann Pech

Natürlich wusste Reiko um die Bedeutung seiner Partie und deshalb zeigte er wahren Kampfgeist und spielte trotz ausgeglichener Materialsituation nicht auf ein Unentschieden. Seine Figuren standen etwas aktiver, der gegnerische König wurde von Dame und Turm verteidigt.

Leider übersah er angesichts der Drucksituation den möglichen Gewinn in Form einer drohenden Damenfesselung mit dem Turm. Kurz darauf kam es dann noch schlimmer: Sein Gegner setzte überraschend Matt und gewann somit nicht nur die Partie, sondern auch den Mannschaftskampf.

Man gewinnt zusammen, man verliert zusammen

Insgesamt hat es somit heute leider nicht gereicht. Die Plätze ganz vorne in der Tabelle sind für uns unabhängig von den anderen Ergebnissen damit nicht mehr erreichbar. Glückwunsch an Empor Potsdam zum Sieg – wir versuchen uns nächste Saison zu revanchieren 😉

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